Manchmal habe ich tagsüber Aufstellungen geleitet und dann abends den Kindern Märchen erzählt. Was ich am Tage gesehen und verstanden hatte, vermischte sich dann mit dem Inhalt der alten Märchen. Ich erkannte bestimmte Muster in den Märchen wieder, die ich auch in den Aufstellungen gesehen hatte.

Es gibt ja viele zum Teil berühmte Leute, die sich mit Märchen wissenschaftlich beschäftigt haben. Sie sind überwiegend zu dem Ergebnis gekommen, dass die Märchen, so wie sie sind, von den Kindern gebraucht werden. Die Kinderseele braucht zu Ihrer Entwicklung die Bilder, die in den Märchen gespeichert sind, sagen sie.
Ich will mich da nicht auf einen Streit einlassen. Die alten Märchen sind unglaublich dicht. Sie sind das Destillat dessen, was die Menschen seit Jahrhunderten beschäftigt.

Ich glaube, dass ich einen winzigen Aspekt, der eben auch in den Märchen enthalten ist, verstehe. Das ist der Aspekt, dass Märchen unter anderem Schilderungen von Problemen sind, die vor 500 Jahren schon so aktuell waren, wie sie heute noch sind. Das ist ein Grund, warum sie uns und unsere Kinder überhaupt interessieren.
Ein Teil der Märchen besteht also für mich darin, dass Probleme in Geschichtenform an die künftigen Generationen weitergereicht werden, auch in der Hoffnung, dass es irgendwann eine Lösung geben wird. Deshalb heißt mein erstes Buch, 2002 erschienen „Die erlösten Märchen“.

Märchen gehen ja angeblich immer gut aus. Schaut man sich Märchen genau an, sieht man: Das stimmt nicht. Es gibt immer eine Scheinlösung. Schneewittchen braucht eine Mama. Was bekommt sie? Einen Prinzen. Oder einer wird totgeschlagen, damit zwei sich kriegen. Ist das wirklich die beste Lösung? Vieles ist auch christlicher Überformung geschuldet, da kommt die scharfe Trennung zwischen Gut und Böse in´ s Spiel. Oder zum Beispiel auch die „Verteufelung“ der Weiblichkeit. Die dreizehnte Fee ist dann plötzlich die Böse. Dabei steht bekanntlich die „13“ für die dreizehn Mond- Monate, die früher den Kalender prägten, als der weibliche und der kosmische Rhythmus noch übereinstimmen durften.
Um dieses Thema geht es in meinem zweiten Buch, 2005 erschienen, „Die dreizehnte Fee“.

Beide Bücher gibt es nur direkt bei mir zu kaufen. „Die erlösten Märchen“ enthält 9 Geschichten. Es ist illustriert von Michael Kalmbach und Antje Scholz.
Es kostet 12 €.
„Die dreizehnte Fee“ ist farbig illustriert mit Aquarellen von Michael Kalmbach. Das Buch enthält eine Geschichte und kostet 10 €.

Der Versand ist kostenlos. Bestellen kann man die Bücher über 033475 50142.

Ich habe den Weg des Eigenverlages gewählt, weil ich auf diese Weise die Bücher immer aktualisieren kann. Wenn mir etwas ein- oder auffällt, dann ist es in der nächsten Auflage enthalten. Außerdem bin ich in direktem Kontakt mit meinen Lesern. Und schließlich ist mir die moderne Fastfood- Literatur- Kultur unangenehm, wo ein Buch für 6 Monate massiv beworben wird, nach einem Jahr auf dem Grabbeltisch landet und nach 2 Jahren quasi „durch“ ist. Von den „Erlösten Märchen“ habe ich bis heute auf diese Weise immerhin ca. 2100 Exemplare verkauft. Das macht rein rechnerisch 1,4 Bücher am Tag. Nicht schlecht, besser kann es der Buchhandel sicher auch nicht. :O)

Und hier eine Leseprobe: „Vom Fischer und den Radieschen seiner Frau“ aus „Die erlösten Märchen“ und „Die dreizehnte Fee“ stelle ich gleich komplett ein.


* Vom Fischer und den Radieschen seiner Frau *
*Die dreizehnte Fee*